Philosophie der Osteopathie

Die Philosophie der Osteopathie beruht auf drei miteinander in Wechselwirkung stehenden Säulen:

  • Der Mensch ist eine untrennbare Einheit aus Körper, Geist & Seele
  • Die Struktur (eines Organs oder von Gewebe) und dessen Funktion beeinflussen sich wechselseitig
  • Der Körper besitzt Selbstregulierungskräfte

Diese Philosophie hat auch die Heilpraktikerin und Osteopathin Simone Kurbel verinnerlicht.

Wissenschaftliche Basis der Osteopathie

Wissenschaftliche Basis dieses ganzheitlichen Ansatzes der Osteopathie sind die Grundlagenfächer der Humanmedizin. Die Anatomie und Physiologie bilden das Fundament der Osteopathie. Die Anatomie ist die Wissenschaft vom Bau des menschlichen Organismus, die Physiologie ist die Wissenschaft von dessen Funktionsweise. 

Knochen, Muskeln, innere Organe und Gewebe stehen in wechselseitiger Beziehung. Im Idealfall harmonieren sie miteinander und ermöglichen es dem Körper, als Einheit zu funktionieren.

Erkennen von Funktionsstörungen

Ist die Beweglichkeit eingeschränkt, entstehen aus Sicht der Osteopathie zunächst Gewebespannungen und daraufhin Funktionsstörungen. Die Summe dieser Fehlfunktionen kann der Organismus aus ostheopathischer Sicht nicht mehr allein kompensieren – es entstehen Beschwerden.

Beim Forschen und Entdecken der Ursachen für Beschwerden im menschlichen Körper setzen Osteopathen ihre Hände ein und versuchen, diese so genannte somatische Dyfunktion aufzuspüren und zu beheben. Die Osteopathie behandelt demzufolge keine Krankheiten im engeren Sinne, sondern Bewegungsstörungen im weitesten Sinne.

Geschichte der Osteopathie

Die Lehre von der Osteopathie beruht auf dem Ansatz des amerikanischen Arztes Andrew Taylor Still, der 1874 die Osteopathie offiziell vorgestellt hat. Osteopathie versteht sich seitdem als eigenständige Form der Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen des Körpers dient. Dabei wird ausschließlich mit den Händen behandelt und der Patient in seiner Gesamtheit betrachtet. Andrew Taylor Still definiert Osteopathie als eine neue Form der Medizin, die keine Medikamente benötigt. Außerdem sei die Osteopathie eine Medizin, die keine Symptome behandelt, sondern nach den Ursachen von Krankheiten sucht. Eine Form der Medizin, die nicht heilt, sondern dem Körper hilft, sich selbst zu heilen.

Osteopathie in Europa

Im Jahre 1917 gründet John M. Littlejohn in London die British School of Osteopathy. Einige Jahre später fügt Dr. William G. Sutherland den cranio-sakralen Bereich, also Schädel, Wirbelsäule und Becken zum Behandlungsspektrum der Osteopathie hinzu. In den 1950er Jahren schließlich fand die Osteopathie ihren Weg auf das europäische Festland. Als weiterer Meilenstein wurde in den 1970er Jahren in Frankreich die viszerale (die inneren Organe betreffend) Osteopathie entscheidend weiterentwickelt. Seit den 1980er Jahren wird Osteopathie in größerem Umfang in Deutschland unterrichtet und praktiziert.

Osteopathie in Deutschland

Die Osteopathie hat sich seit diesen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und Kosten für die osteopathische Behandlung werden auch von immer mehr Gesundheitskassen anteilig übernommen. Die Situation in Deutschland stellt sich so dar, dass es bislang keine bundeseinheitliche gesetzliche Regelung zur Ausbildung als Osteopath gibt. Zahlreiche Schulen unterrrichten Osteopathie meist für Ärzte, Heilpraktiker und Physiotherapeuten.

Die Ausbildung an den vom Verband der Osteopathen Deutschland e.V. anerkannten Schulen dauert vier Jahre mit bundesweit einheitlichem Lehrplan und einheitlich geregelter Abschlussprüfung.